NFL Draft Scouting Report: Leonard Fournette, RB

Die Runningback-Klasse des diesjährigen NFL-Drafts ist gespickt voll mit Talent. Schon in den ersten Runden könnten einige Läufer vom Board gehen. Einer der das sicherlich machen wird ist Leonard Fournette, Runningback, LSU.

Allgemeines:

Geburtsdatum: 18. Januar 1995

Größe: 1.85 Meter

Gewicht: 107 Kilogramm

Klasse: Junior

Starter seit: 2014

Erfolge: 

  • Consensus All-American (2015)
  • First-team All-SEC (2015)
  • Second-team All-SEC (2016)

Verletzungen: Knöchelverletzung 2016

Spiel am College:

Leonard Fournette ist ein Star. Zumindest in seinem Heimatstaat Louisiana und ganz besonders in New Orleans. Und das nicht etwa erst seit seinen Tagen an der Universität von Louisiana sondern schon seit seiner Zeit an der High School. Er war einer der umworbensten High-School-Spieler und entschloss sich schließlich in seiner Heimat zu bleiben und bei den LSU Tigers zu spielen.

Gleich in seinem ersten Jahr zeigte er sein Können, lief für 1.034 Yards (bei 187 Carries) und zehn Touchdowns. Insgesamt kam er in allen 13 Spielen zum Einsatz, sechs davon als Starter. Dabei lieferte er im Music City Bowl gegen Notre Dame seine bis dato größte Glanzleistung mit 143 Yards und zwei Touchdowns bzw. einem 100-Yard-Return Touchdown ab.

In seinem zweiten Jahr wurde Fournette den Erwartungen und dem grenzenlosen Hype der ihm umgab gerecht: 1.952 Rushing Yards (6.5 pro Carry), 22 Touchdowns inklusive 19 Passfänge für 253 Yards und einem Touchdown. Das bedeutete gleichzeitig neuen Schulrekord und mit einem Schnitt von 162.8 Yards pro Spiel zementierte er sich als bester Runningback in der Liga. Im Heisman Trophy-Ranking – der Auszeichnung für den besten College-Spieler – wurde er auf Platz sechs gewählt.

Damit galt Fournette vor der gerade abgelaufenen Saison als Favorit für die Heisman Trophy, allerdings plagte ihn die gesamte Spielzeit über eine Knöchelverletzung die er sich noch in der Vorbereitung zuzog. Nie bei 100% spielte Fournette in nur sieben Spiele, kam auf 843 Yards und acht Touchdowns. Vor allem seine Performance gegen Ole Miss, als er mit 284 Yards und drei Touchdowns einen neuen Schulrekord aufstellte (dieser sollte aber noch heuer von seinem Teamkollegen Derrius Guice gebrochen werden), unterstrich sein unfassbares Potential. Auch wenn nicht komplett gesund: Fournette zerstört seine Gegner.

Stärken:

Schnelligkeit. Fournette ist unfassbar schnell. Das zeigte er beispielsweise im angesprochenen Spiel gegen Ole Miss als er auf 22.9 mph (umgerechnet 36.9) beschleunigte. Und das mit einem angeschlagenen Knöchel und einer Größe von 1.85 Meter bzw. 107 Kilogramm Körpergewicht. Niemand in der NFL in den vergangenen zwei Jahren war so schnell, Xavier Rhodeswar mit 22.4 mph am knappsten dran, als er Carson Palmer heuer interceptete.

Explosivität/Beschleunigung. Kein zögern, bekommt Fournette den Ball geht es sofort los. Meistens kann man dann nur noch von hinten zusehen. Man kann ihn nur an der LOS zu stoppen, hat er Fahrt aufgenommen ist man nahezu chancenlos und es braucht mindestens zwei-drei Spieler um ihn zu stoppen.

Stärke. Fournette kann durch und über Tackles durchrennen, zerstört Linebacker und Safeties mit, man muss es so sagen, purer Gewalt. Ihn an der Goal-Line zu stoppen ist nahezu unmöglich. Zusammen mit seiner Schnelligkeit eine tödliche Kombination für seine Gegenspieler – auch in der NFL.

Kombination aus allem. Seine Vision ist herausragend, seine Balance und seine Geduld ein unfassbarer Pluspunkt in seinem Skillset – egal wer oder was auf ihn zukommt, Fournette findet einen Weg aus dem Schlamassel und kann sich wieder Raum verschaffen bzw. zu weiteren Raumgewinn kommen (im Schnitt kam er in drei Jahren am College auf 6.2 Yards pro Carry!).

Passfänger. Fournette, vor allem in seiner nicht-ganz-fitten Phase, wurde oft als Receiver eingesetzt und verfügt über sehr gute Hände bzw. hat seine Fähigkeiten als Route-Runner auch unter Beweis stellen können.

Blocker. Dank seines Körperbaus bietet er sich als guter Blocker an, wenn er das natürlich noch auf NFL-Niveau adaptieren muss.

Schwächen:

Es gibt eigentlich keine Schwächen. Man könnte hier eventuelle Bedenken wegen seines Knöchels anbringen oder argumentieren, dass er sich als Zone-Runner nicht wirklich wohlfühlt. Aber das wäre nicht fair, Fournette ist ready to go.

Erinnert an:

Bo Jackson/Earl Campbell/Adrian Peterson

Allein auf Grund seiner Statur muss man Fournette mit Bo Jackson und Earl Campbell vergleichen. Jackson, eines der größten (sportlichen) Talente aller Zeiten wurde nur von einer grauenhaften Hüft-Verletzung gestoppt, hatte aber die gleichen Stärken wie Fournette. Dasselbe gilt für Campbell – alle drei zeichnet der Mix aus Größe, Stärke und Schnelligkeit gepaart mit unbändiger Durchschlagskraft aus.

Der Vergleich mit Adrian Peterson liegt deshalb auf der Hand, weil Fournette der nächste Runningback (s)einer ganzen Generation werden kann. Dennoch hinkt der Vergleich ein wenig – Fournette kann im Gegensatz zu AD blocken und ist auch als Passfänger eine Waffe.

Fazit:

Der Hype um Leonard Fournette ist riesengroß. Und was soll man sagen? Bisher auch zu Recht. Diese körperlichen Voraussetzungen zusammen mit diesem Speed sind etwas noch nie dagewesenes. Natürlich lastet auf ihn ein enorm hoher Druck, der letzte RB der annähernd diesen Hype aus dem College mitnahm war Reggie Bush – wenngleich er ein komplett anderer Spielertyp ist.

Fournette liebt es einfach zu laufen. So kann man das niederbrechen. Vor allem wenn er hinter einem Fullback starten kann, ist es nahezu unmöglich in nach nur wenig Raumgewinn zu stoppen. Wie oben schon kurz angeschnitten: er ist auch ein guter Zone-Runner, wenngleich er das nicht unbedingt gern mag.

Am College hatte er weder eine gute O-Line, noch einen herausragenden QB bzw. einen sonderlich effektiven Gameplan – umso größer ist seine Leistung einzuschätzen. Jedes Team in der NFL bekommt durch ihn ein massives Upgrade auf der RB-Position. Beim Combine kam er mit fünf Pfund über seinem Normalgewicht an (240 Pfund = 108 Kilogramm), dennoch wird er eine unfassbare Zeit laufen (zwischen 4.40-4.45).

Ohne Frage ein Firstround-Pick, für mich und für viele andere ist er der beste Spieler der gesamten Klasse. Spätestens bei #8 sollte er vom Board sein.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


*