Die Offseason in der NFL ist jene Zeit, in der Mannschaften etwaige Lücken im Kader schließen können. In den kommenden Wochen bis hin zum NFL Draft (Ende April) sehen wir uns die einzelnen Teams und deren größten Bedarf an Spielermaterial an. Zu Beginn noch eine wichtige Information: die meisten Texte werden noch vor der Free-Agency-Periode (ab 7. März) geschrieben. Das gilt es zu beachten.
Die Saison 2016:
Die Tennessee Titans konnten 2016 ihren Aufwärtstrend fortsetzen und verpassten mit einem Record von neun Siegen bei sieben Niederlagen nur knapp den Sprung in die Postseason. Die konsequente Arbeit der vergangenen Jahre trägt also langsam Früchte, nicht zuletzt weil mit Marcus Mariota einer der vielversprechendsten Quarterbacks die Geschicke der Offensive lenkt. Zusammen mit Neuzugang DeMarco Murray konnte er das Team zu Erfolgen führen. Und natürlich darf die hervorragende O-Line samt Rookie Jack Conklin nicht unerwähnt bleiben – in Tennessee kann und darf man sich nach oben orientieren.
Man sah eben auch, was vernünftige Draftpolitik anrichten kann: Tennessee verzichtete auf den #1-Pick, tauschte mit den Los Angeles Rams Platz und bekam zusätzlich noch weitere Picks in den späteren Runden bzw. deren Firstround-Pick im kommenden Draft.
Was brauchen die Titans?
Schlüsselspieler auf beiden Seiten: einen Cornerback in der Defensive und einen Wide Receiver in der Offensive. Das talentierte Team muss sich noch breiter aufstellen, vor allem in der Secondary ging es für gegnerische Teams oft noch zu leicht, man kam zu einfach an Punkte. Deshalb auch der Bedarf an einem Cornerback bzw. auch an einem Safety, da die Verträge von Antwon Blake (CB) und Rashad Johnson (FS) auslaufen.
Die Titans forcierten um das Dreieck Mariota-Murray-Henry das Laufspiel und vernachlässigten des Öfteren das Spiel über den Pass. Delanie Walker (TE) wird nicht jünger, ist aber die absolute Versicherung wenn Mariota den Ball wirft. Tajae Sharp konnte zeigen, dass man mit ihm rechnen muss, allerdings war er oftmals allein auf verlorenem Posten. Da braucht es dringend noch einen Passfänger, egal ob Receiver oder Tight End (da auch der Vertrag von Anthony Fasano ausläuft).
Ebenso könnte man noch über einen Linebacker Überlegungen anstellen, auch hier fehlt es an Dichte und auch hier drohen einige Spieler den Verein in Richtung einer anderen Franchise zu verlassen.
Das könnte passieren:
Die Titans haben den Luxus zwei mal in der ersten Runde picken zu können – an fünfter und an achtzehnter Stelle. Die Mannschaft wird also definitiv wieder enorm verstärkt. Normalerweise folgt Tennessee der Best-Player-available-Strategie geordnet nach dem größten need. Jetzt gilt es also dieses zu benennen: man könnte an fünfter Stelle Jamal Adams (S) oder Mike Williams (WR) picken und an achtzehnter Stelle einen Tight End (David Njoku/O.J. Howard) wählen. Das wären die Traumszenarien, da diese Spieler die vermutlich besten auf ihrer Position im diesjährigen Draft sind.
Fazit:
Die Tennessee Titans sind eines der spannendsten Teams der gesamten Liga und nur noch wenige Personalien vom großen Wurf entfernt. Man wird auch heuer wieder überlegt und unaufgeregt wählen und am Ende wieder eine mehr als gute Draftausbeute vorweisen können.
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