NFL Woche 17: Das Ende – der Anfang

Das war’s – McCoy Geschichte in San Diego

Die 37:27 Niederlage der San Diego Chargers gegen die Kansas City Chiefs dürfte das Kraut nicht mehr fett gemacht haben, schon vor dem Spiel war man sich ziemlich sicher, dass Chargers Head Coach Mike McCoy danach gefeuert werden würde. So geschah es auch. Philip Rivers kam auf 269 Yards (22/38) und zwei Touchdowns – samt zwei Interceptions. Er schloss die Spielzeit mit einem Karrierehoch von 21 INTs ab. Die Chargers sind aber ein heißes Team, nur Verletzungen stoppten diese Mannschaft. Sind alle fit, kann da sehr vieles gehen. Rookie Joey Bosa, der auf Grund von Vertragsverhandlungen die ersten vier Spiele verpasste, schloss seine erste Profi-Saison mit 10.5 Sacks ab. Eindeutig Rookie of the Year.

Die Chiefs sind die Nummer zwei in der AFC, haben sich eine Woche Pause verdient. Es ist schon eine wahnsinnige Geschichte, jede Woche sieht man ein ähnliches Bild: erzielt man mehr Turnover als der Gegner, gewinnt man das Spiel. Die Defensive, vor allem die Secondary, funktioniert immer, Marcus Peters, Eric Berry oder Daniel Sorensen sind meist zur Stelle. So weit, so bekannt. Offensiv fängt sich aber das Rad auch an zu drehen: Rookie Tyreek Hill zieht sein Ding Woche für Woche durch (wieder ein Return-TD; 95 Yards), seine Schnelligkeit lässt jeden Gegner verzweifeln. Alex Smith (264 Yards, 21/28, zwei TDs, eine INT) findet seine Receiver, das Laufspiel übernimmt Charcandrick West für die verletzten Jaamal Charles und Spencer Ware. Und dann gibt es noch Tight End Travis Kelce, dem die Woche Pause sicherlich nicht schlecht tut (angeschlagen). Abschreiben darf man diese Truppe sicherlich nicht!

San Francisco dreht durch

Die San Francisco 49ers verloren knapp gegen die Seattle Seahawks mit 23:25. So weit, so normal. Allerdings überschlagen sich die Geschehnisse beim Team aus der Bay Area: dass man General Manager Trent Baalke feuerte, war nur ein logischer Schritt, dass man aber auch Chip Kelly nach nur einer Saison vor die Tür setzt, zeigt von grenzenloser Kurzsichtigkeit. San Francisco ist damit das erste Team in der Geschichte der NFL, die zwei Head Coaches innerhalb von zwei Jahren auf die Straße verfrachtet haben. Langfristiges Planen sieht anders aus. Man hat den zweiten Pick im Draft, aber weder Head Coach noch sonst irgendeinen Plan, was man mit dem Kader macht.

Zum Spiel: da wär sogar mehr drinnen gewesen für die 9ers, man war lange Zeit in Führung und konnte Seattle über Teile des Spiels kontrollieren. Colin Kaepernick hatte einen seiner besseren Tage (215 Yards, 17/22, ein TD), am Ende war es aber zu wenig, da sich die Defensive Seattles noch einmal fing.

Seattle nützte die Schwächen der Secondary San Franciscos aus, Russell Wilson warf 258 Yards (19/32) und einen Touchdown. Tiefe Bälle funktionierten, vor allem auf Doug Baldwin, Jimmy Graham und Jermaine Kearse. In den Playoffs muss aber mehr kommen, die Line muss halten, die Defensive irgendwie Earl Thomas kompensieren. Ich weiß, jede Woche der gleiche Satz, aber man kann seinen Stellenwert für diese Einheit nicht oft genug betonen.

Washington vergeigt gegen B-Elf

Die Washington Redskins hätten nur gewinnen müssen, man wäre in die Postseason eingezogen. Man verlor aber mit 10:19 gegen die New York Giants. Und zwar zu Recht.

Kirk Cousins überzeugte überhaupt nicht, kam auf 287 Yards /22/35), einen TD und zwei INTs. Er traf seine Mitspieler nicht, fand lange kein Mittel gegen die Starter der Giants-Defensive und konnte erst gegen Ende mit tiefen Bällen aufzeigen, als die Giants schon Spieler schonten. Er hat seine Mannschaft zwar noch einmal an den Sieg herangebracht, nur um ihn dann mit einer Interception wegzuwerfen. Und die Saison zu beenden. Cousins wird Free Agent, es geht um Geld. Kann ein Poker werden!

https://twitter.com/Giants/status/815783378561748993

New York hingegen glänzte vor allem defensiv. Damit hat man in den Playoffs gute Chancen, man lässt nahezu nichts zu. Alle blieben fit. Offensiv gibt’s dank Paul Perkins jetzt auch ein Laufspiel (102 Yards), man scheint sich das beste bis zum Schluss aufgehoben zu haben. Die üblichen Scharmützel zwischen Odell Beckham Jr. und Josh Norman bleiben natürlich nicht aus. Norman bleibt einer der dreckigsten Spieler in der Liga.

Endspiel das keines ist

Zitternd betrachteten sowohl Fans der Green Bay Packers als auch jene der Detroit Lions das Aufeinandertreffen zwischen den Redskins und Giants. Durch die Niederlage Washingtons konnte man aufatmen, beide Mannschaften standen dadurch in der Postseason. Es ging also noch um die Krone der NFC North und damit auch um das Heimrecht in den Playoff-Spielen. Die Packers setzten sich mit 31:24 durch.

Sechster Sieg in Folge, Champion der Division: Aaron Rodgers hielt Wort und dürfte vermutlich den besten Football seines Lebens spielen. Gegen Detroit kam er auf 300 Yards (27/39) und vier TDs. In den letzten sieben Spielen kam der zweimalige MVP auf 18 Touchdowns bei keinem Turnover (es hätten auch noch mehr sein können, würden seine Receiver nicht gerne Bälle droppen). Am Ende stehen 40 TDs zu Buche, die meisten aller QBs in dieser Spielzeit. Man kann manche Dinge nicht beschreiben, man muss sie sich ansehen:

 

https://twitter.com/NFL/status/815771299121229824

Die Lions wehrten sich herzhaft, Matthew Stafford kam auf 347 Yards (26/41), zwei TDs und eine INT. Man zeigte die Schwächen in der Defensive Green Bays auf, konnte aber gegen die starke Offensive der Cheese-Heads nichts anrichten. Und dass, obwohl DeAndre Levy und Darius Slay wieder zur Verfügung standen. Detroit hat in Zach Zenner zumindest jetzt einmal einen brauchbaren Runningback gefunden, er kam auf 69 Yards und einen TD.

Green Bay bekommt kommende Woche Besuch von den New York Giants, die Lions müssen nach Seattle zu den Seahawks.

Die Ergebnisse von Woche 17:

Baltimore Ravens @ Cincinnati Bengals 10:27
Jacksonville Jaguars @ Indianapolis Colts 20:24
New England Patriots @ Miami Dolphins 35:14
Chicago Bears @ Minnesota Vikings 10:38
Buffalo Bills @ New York Jets 10:30
Dallas Cowboys @ Philadelphia Eagles 13:27
Cleveland Browns @ Pittsburgh Steelers 24:27 OT
Carolina Panthers @ Tampa Bay Buccaneers 16:17
Houston Texans @ Tennessee Titans 17:24

New Orleans Saints @ Atlanta Falcons 32:38
Oakland Raiders @ Denver Broncos 6:24
Arizona Cardinals @ L.A. Rams 44:6
Kansas City Chiefs @ San Diego Chargers 37:27
Seattle Seahawks @ San Francisco 49ers 25:23
New York Giants @ Washington Redskins 19:10

Green Bay Packers @ Detroit Lions 31:24

Wildcard-Games:

Samstag, 7.1.2017

Oakland Raiders @ Houston Texans 22:35 Uhr
Detroit Lions @ Seattle Seahawks 2:15 Uhr

Sonntag, 8.1.2017

Miami Dolphins @ Pittsburgh Steelers 19:05 Uhr
New York Giants @ Green Bay Packers 22:40 Uhr

 

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